SG Marisfeld/Oberstadt - TSV Blau-Weiß Bedheim

Spielbericht

Nicht zuletzt auch angesichts der 0:4 Heimspielklatsche gegen die SG im vergangenen Herbst sowie dem am Vorsonntag erlittenen kleinen Dämpfer bei der Punkte-Aufholjagd hatten sich die Blau-Weißen für dieses Spiel beim Tabellenersten viel vorgenommen. Die Begegnung auf holprigem Platz war ein Kampfspiel, lebte von der Spannung - es ging `rauf und `runter. Da-bei agierten die Blau-Weißen etwas zu hektisch. Der Gastgeberelf merkte man an, dass sie nach ihrer Heimpleite gegen Dingsleben auf keinen Fall auch das zweite Heimspiel in Folge verlieren wollte. Schiedsrichter St. Wilhelm (Ehrenberg) hatte zudem nicht seinen besten Tag und traf im Verlauf des Spieles mehrere umstrittene Entscheidungen. Nach von Henry Malsch getretenem Eckball traf Philipp Dötsch's Volleyschuss nicht ins vom etatmäßigen Libero Langenhan gehütete SG-Gehäuse (10.). Glück für die Blau-Weißen, dass beim Lupfer des SG-Spielers Heim nicht die Gastgeber-Führung fiel (12.). Fast im Gegenzug verfehlte Ronny Goldschmidt nach Malsch-Vorlage nur ganz knapp (14.). In Spielminute 32 handelte sich Torsten Lautensack nach einem Foulspiel an der Mittellinie eine Gelbe Karte ein. Nach Tobias Plonnès Sololauf und Flankenball in der 37. Minute schien die Gästeführung fällig, aber Frank Oestreicher rutschte in aussichtsreicher Position frei vor dem Tor beim Schussversuch weg. Und kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte er noch zwei weitere Male den Führungstreffer auf dem Fuß - erst zögerte er nach Lautensack-Vorarbeit und -zuspiel zu lange mit dem Torschuss und verdattelte dann schließlich den Ball (44.), bei der nächsten Aktion strich sein halblinks aus spitzem Winkel abgegebener Flachschuss nur knapp am rechten Pfosten des Gastgeber-Kastens vorbei (45.). So konnte sich auch der mitgereiste, bei Wind und kühlen Temperaturen fröstelnde BW-Anhang am Spiel seiner Mannschaft nicht so recht erwärmen, hoffte aber auf Zählbares in Hälfte Zwei. Auch in der zweiten Halbzeit ein intensives Kampfspiel, abwechslungsreich, mit beiderseits verteilten Chancen, die meist aus Freistößen und Eckbällen resul-tierten. Bei einem der wenigen gelungenen Spielzüge fand nach Tim-Hennig-Flanke Ronny Goldschmidts Kopfball unter Bedrängnis nicht den Weg über die Torlinie. Nach einem Foul-spiel von Benny Plonnè in zentraler Position vor dem Strafraum ließ sich SG-Freistoßschütze Heim nicht lange bitten - sein straffer und zudem auch noch leicht abgefälschter Flachschuss flutschte an Robert Klopf und dem rechten Pfosten vorbei zum letztlich "goldenen Tor" in die Maschen (67.). Trotz aller Bemühungen insbesondere von Ronny Goldschmidt brachte nämlich auch die Schlussoffensive der Blau-Weißen - sehr zum Leidwesen auch der Dutzend daumendrückenden BW-Fans am Spielfeldrand - keinen Torerfolg, weil viele Aktionen zu wenig torgefährlich waren und sich die gut gestaffelte Gästeabwehr kaum eine Blöße gab. Die SG-Elf verteidigte aufmerksam und wusste auch gut zu kontern. Turbulent ging es in den letzten fünf Spielminuten zu. Erst verhinderte Robert Klopf bravurös gegen den frei vor ihm auftauchenden SG-Angreifer Schippel das 0:2 (86.), dann erhielt Tobias Plonnè wegen Reklamie-rens die Gelbe Karte (87.) und nur wenig später nach einem ungestümen Foulspiel im Gastgeberstrafraum sogar noch Gelb-Rot (89.). Dieses Spiel hätte eigentlich keinen Sieger verdient gehabt.

Autor: Bernd Heim